Hausmeister ist heimlicher Star

Das Modell „Casting-Show“ hält sich seit Jahren im deutschen Fernsehen. Jetzt thematisierten die Schüler der Josef-Annegarn-Schule das Phänomen mit dem Musical „Coco Superstar“. Gleich vier Mal standen die jungen Künstler mit ihrem Werk auf der Bühne in der Mensa.

Für eine Begegnung mit Superstar „Coco“ legen sich die Schüler mächtig ins Zeug.
 
Für eine Begegnung mit Superstar „Coco“ legen sich die Schüler mächtig ins Zeug. Foto: Anne Reinker

Toller Gesang, lebhaftes Bühnenspiel und eine zeitgemäße Geschichte rund um Träume und Talente brachten 60 Mädchen und Jungen der Josef-Annegarn-Schule auf die Bühne. Mit dem Musical „Coco Superstar... Und unsere Schule steht Kopf!“ begeisterten die Jugendlichen nicht nur die Kinder der Grundschulen und der Umgebung, sondern auch in zwei Vorstellungen die Öffentlichkeit.

Sagt mein Zeugnis, wer ich bin und was ich kann? Oder kommt es vielleicht doch auf andere Fähigkeiten, Stärken und Talente an? Genau das thematisiert das Musical von Martin Maria Schulte und Sandra Engelhardt, dass Lehrerin Viola Externest und Theaterpädagogin Karin Große Inkrott gemeinsam mit interessierten Kindern der fünften bis achten Jahrgänge einstudierten.

 

Die Geschichte dahinter

Zur Geschichte: Coco ist der jüngste Sieger einer Casting-Show und hat sich für ein Konzert in der Stadt angekündigt. Und das Beste: ein Vertreter der Schule darf den Star backstage besuchen. „Das ist unglaublich“, die Mädchen sind völlig aus dem Häuschen, während die Jungen erst noch Desinteresse zeigen. Doch in Wirklichkeit wollen auch sie Coco kennenlernen.

Während für die Rektorin klar ist, dass dafür nur der Zeugnisbeste in Frage kommt, entfacht sich unter den Schülern ein Wettstreit. Die naturwissenschaftlich interessierten Jugendlichen stellen sich mit Experimenten zur Schau, die Sportgruppe und die Balletttänzerinnen zeigen ihr Können und selbst die Fremdsprachentalente geben ihr Bestes.

Zwischendurch taucht immer wieder der Hausmeister auf, mal mit der Bohrmaschine, mal mit dem Besen. Aber warum will er eigentlich ausgerechnet hier und jetzt unbedingt alles in Schuss bringen? Diese Frage beantwortet sich zum Ende der rund einstündigen Vorstellung, die von einer vierköpfigen Live-Band begleitet wurde.

 

Solo- und Chorgesang

Das Musical gaben die JAS-Schüler mit gemeinsamen, aber auch mit Sologesängen sowie zum Teil recht langen Textpassagen gekonnt wieder. Dass sie aber auch gut kreischen können, bestätigten vor allem die Mädchen immer dann, wenn von Coco, dem Superstar die Rede ist. Kein Wunder, denn die Vorfreude ist natürlich groß. Doch wer ist wirklich der Beste unter den ganzen Talentierten? Dass es darauf nicht unbedingt ankommt wird gegen Ende selbst der Rektorin klar, die sich plötzlich an ihre eigenen längst vergessenen Träume erinnert.

Nicht nur die Schulleiterin, auch der Hausmeister spielt eine wichtige Rolle – aber welche denn eigentlich, wird sich so mancher gefragt haben. Letztendlich ist es nämlich er, der Coco an die Schule locken kann und somit jeder die Chance hat den Star kennenzulernen. In einem großen Finale präsentieren sich alle – Superstar, Lehrer und Schüler – mit Gesang und Tanz, das für die Laienschauspieler noch in einer Zugabe gipfelt.

Quelle: WN (vMontag, 03.02.2020, 06:10 Uhr)